Erklärvideo technologische Lösungen Industrie: So gewinnen Sie Entscheider

Eine Ingenieurin schaut konzentriert auf die Präsentation ihres Teams. Die komplexe Sensorik-Lösung, an der sie monatelang gearbeitet haben, wird in einem dreiminütigen Video erklärt – und plötzlich nickt der Einkaufsleiter des potenziellen Kunden verstehend. Das abstrakte Wertversprechen wird greifbar, fast fühlbar. Erklärvideos haben sich im B2B-Marketing als unschätzbar wertvoll erwiesen, da sie komplexe Produkte klar und verständlich darstellen. Diese Videos sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Hauptmerkmale und Vorteile eines Produkts anschaulich zu kommunizieren. Durch den Einsatz von Storybox als Beispiel für innovative Video-Lösungen können Unternehmen ihre Zielgruppen optimal ansprechen und informieren.

Moment mal. Ist das wirklich so einfach? Nein, natürlich nicht. Aber Erklärvideos haben sich als Schlüssel erwiesen, um technologische Lösungen in der Industrie zu vermitteln – wenn sie richtig gemacht sind. Lass uns eintauchen, was dabei wirklich zählt.

Was macht Industrietechnologien so erklärungsbedürftig?

Die industrielle Landschaft war noch nie so komplex wie heute. Mit einem prognostizierten Anteil von über 80 % am gesamten Internet-Traffic 2025 und einer durchschnittlichen Nutzungszeit von 19 Stunden pro Woche, die Menschen mit dem Ansehen von Online-Videos verbringen, ist klar: Video ist dominantes Medium in der digitalen Welt und beeinflusst maßgeblich, wie Informationen konsumiert und Kaufentscheidungen getroffen werden. IoT-Sensoren, KI-Algorithmen, maschinelles Lernen, digitale Zwillinge – das sind keine buzzwords, sondern reale Werkzeuge, die in modernen Fabriken eingesetzt werden. Aber wie vermittelst du den konkreten Nutzen, wenn selbst Fachleute manchmal Schwierigkeiten haben, die Zusammenhänge zu verstehen?

Das Problem: Die Abstraktion. Technische Lösungen wirken oft unsichtbar, ihre Prozesse laufen im Hintergrund. Wie zeigt man etwas, das man nicht sehen kann? Hier kommen gut konzipierte Erklärvideos ins Spiel.

Welche industriellen Technologien profitieren besonders von Erklärvideos?

Nicht alle technischen Lösungen lassen sich gleich gut visualisieren. Einige Bereiche stechen jedoch heraus:

Automatisierungssysteme: Hier kannst du den Workflow von manuellen Eingriffen bis zur vollständigen Automatisierung zeigen. Der Vergleich vorher/nachher funktioniert extrem gut.

Robotik: Roboter sind dankbare Protagonisten in Videos. Das Industrievideo zeigt die drei Kernmodule für das Roboterlöten, nämlich den Lötkopf, die Steuerung und die Zuführung. Der KUKA KR 3 AGILUS ist ideal für den Einsatz in kompakten Automationszellen und demonstriert, wie moderne Robotik in der Fertigung visualisiert werden kann. Sie bewegen sich, interagieren – und machen abstrakte Einsparungen konkret sichtbar. Du kannst eine Fertigungslinie mit modernen Robotern und deren Koordination visualisieren.

IoT-Plattformen: Hier kannst du den Datenfluss von Sensoren zur Auswertung bis hin zur Entscheidungsfindung darstellen. Besonders spannend: Die vernetzte Fabrik als gesamtes Ökosystem.

KI-Lösungen: Zeige, wie Algorithmen lernen und Entscheidungen treffen. Ja, auch das kann man visualisieren – durch Entscheidungsbäume, Wahrscheinlichkeiten und konkrete Anwendungsbeispiele.

Digitale Zwillinge: Die virtuelle Replikation physischer Systeme ist perfekt für visuelle Darstellung. Zeige den Übergang vom realen zum digitalen Objekt – und wie man damit Prozesse optimieren kann.

Mir ist aufgefallen, dass besonders Lösungen mit erkennbarem „Vorher-Nachher-Effekt“ in Erklärvideos gut funktionieren. Der Kontrast macht den Mehrwert sofort greifbar.

Das Storyboard: Vom Problem zur Lösung

Ein gutes Erklärvideo folgt einer klaren Dramaturgie. Erklärvideos erzählen eine Geschichte mit Charakteren, welche die Kreatoren im Hinblick auf Ihre Zielgruppe entwerfen. Der Stil des Videos, seine Protagonisten, die Art des Sprechers – all diese Elemente sind so entwickelt, um Ihr Unternehmen ideal zu präsentieren und Ihre Zielgruppe anzusprechen. So könnte ein effektives Storyboard aussehen:

  1. Problemdarstellung (20-30 Sekunden): Zeige die Herausforderung in der Industrie – etwa ineffiziente Prozesse, Qualitätsprobleme oder Ressourcenverschwendung.
  2. Schmerzpunkte vertiefen (15-20 Sekunden): Mach die Konsequenzen spürbar – Kosten, verpasste Chancen, Wettbewerbsnachteile.
  3. Lösungsansatz einführen (30-40 Sekunden): Präsentiere deine Technologie als Antwort – ohne sofort ins Detail zu gehen.
  4. Funktionsweise erklären (45-60 Sekunden): Jetzt wird’s technisch, aber verständlich. Visualisiere Abläufe, Datenverarbeitung, Schnittstellen.
  5. Mehrwert konkretisieren (30-40 Sekunden): Zahlen, Fakten, Ergebnisse – mach Einsparungen oder Optimierungen quantifizierbar.
  6. Call-to-Action (15-20 Sekunden): Fordere zum nächsten Schritt auf – Beratungsgespräch, Demo-Termin, Whitepaper-Download.

Hast du bemerkt, dass ich Zeitangaben gemacht habe? Die sind entscheidend – denn das menschliche Gehirn hat begrenzte Aufmerksamkeitsspannen. Drei Minuten sind ideal, fünf das absolute Maximum für B2B-Entscheider.

Visuelle Formate: Welcher Stil passt zu Industriethemen?

Die Wahl des richtigen visuellen Stils kann über Erfolg oder Misserfolg eines Erklärvideos entscheiden. Diese Formate haben sich in der Industriekommunikation bewährt:

3D-Animationen: Ideal für komplexe Maschinen, Anlagen oder Prozesse. Sie erlauben Einblicke „unter die Haube“ und können selbst hochkomplexe industrielle Automatisierung anschaulich darstellen.

Isometrische Grafiken: Der schräge Blickwinkel erlaubt es, Prozessabläufe und Zusammenhänge gut darzustellen – besonders für Plattformen oder Software-Lösungen.

Realfilm mit Overlay: Die Kombination aus echten Aufnahmen und erklärenden Elementen schafft Authentizität und Verständnis. Gut geeignet für bestehende Implementierungen und Erfolgsgeschichten.

Motion Graphics: Abstrakte Konzepte wie kognitive Automatisierung lassen sich durch bewegte Grafiken oft besser erklären als durch andere Formate.

Der Stil sollte zur Unternehmensidentität und zum Thema passen. Eine konservative Branche wie der Maschinenbau fühlt sich mit zu verspielten Animationen möglicherweise nicht wohl. Apropos Maschinenbau…

Branchenspezifische Erklärvideos: One size fits none

Ein entscheidender Fehler bei Erklärvideos ist die Verwendung von Standardlösungen. Was in der Pharmaindustrie funktioniert, passt nicht unbedingt zum Maschinenbau. Einige Beispiele:

Maschinenbau: Fokus auf Präzision, Haltbarkeit, Effizienz. Zeige Detailaufnahmen von Komponenten, Toleranzen, Materialqualität.

Lebensmittelproduktion: Hier stehen Hygiene, Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung im Vordergrund. Visualisiere Sensordaten zur Temperaturüberwachung oder Kontaminationsvermeidung.

Pharmaindustrie: Regulatorische Konformität und Dokumentation sind zentral. Stelle dar, wie deine Lösung GMP-Standards unterstützt und Validierungsprozesse vereinfacht.

Logistik: Geschwindigkeit, Transparenz und Fehlerreduktion sind entscheidend. Zeige, wie IoT-Plattformen Warenströme optimieren.

Was ich immer wieder sehe: Die erfolgreichsten Erklärvideos verwenden branchenspezifische Szenarien und Beispiele, die den Zuschauer in seiner Realität abholen.

Die richtige Tonalität für industrielle Zielgruppen

Im B2B-Bereich gibt es ein schmales Fenster der angemessenen Kommunikation. Zu technisch – und du verlierst den Einkäufer. Zu vereinfacht – und der Ingenieur fühlt sich nicht ernst genommen.

Eine erfolgreiche Tonalität für industrielle Zielgruppen ist:

Klar und präzise: Vermeide Buzzwords und Marketing-Floskeln. Nutze präzise Fachbegriffe, aber erkläre sie, wenn nötig.

Faktenbasiert: Untermauere Aussagen mit konkreten Zahlen und nachvollziehbaren Fakten. Gerade bei Cybersecurity-Themen sind belastbare Daten essenziell.

Respektvoll: Behandle die Zuschauer als kompetente Fachleute, die eine fundierte Entscheidung treffen wollen.

Lösungsorientiert: Konzentriere dich auf den konkreten Nutzen und die Problemlösung – nicht auf die Technologie um ihrer selbst willen.

Der Ton der Sprecherstimme sollte authentisch und vertrauenswürdig sein. Ich sehe oft, dass übertrieben enthusiastische Sprecher bei technischen Zielgruppen eher kontraproduktiv wirken. Eine ruhige, kompetente Stimme mit natürlichen Pausen schafft mehr Vertrauen.

Kundennutzen visualisieren: Vom „Was“ zum „Warum“

Ein häufiger Fehler: Erklärvideos konzentrieren sich zu sehr auf Features (das „Was“) statt auf Benefits (das „Warum“). So stellst du den Nutzen visuell dar:

Kostenersparnis: Animierte Grafiken oder Diagramme, die konkrete Einsparungen bei Personal, Material oder Energie quantifizieren. Bei nachhaltiger Industrieproduktion ist dies besonders relevant.

Effizienzsteigerung: Visualisierte Durchlaufzeiten oder Produktivitätskennzahlen im Vergleich – vorher/nachher.

Prozesssicherheit: Zeige reduzierte Fehlerraten oder verbesserte Qualitätskennzahlen durch Automatisierung.

Skalierbarkeit: Illustriere, wie die Lösung mit dem Unternehmenswachstum mithalten kann – etwa durch modulare Erweiterbarkeit.

Return on Investment: Nutze Zeitstrahlen, um den Break-even-Punkt und die langfristige Rendite darzustellen.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Wenn du den konkreten Mehrwert für verschiedene Stakeholder (Produktion, Qualitätssicherung, Management) herausstellst, erhöht das die Überzeugungskraft deines Videos enorm.

Call-to-Action: Der entscheidende Moment

Dein Erklärvideo hat überzeugt? Dann verschwende nicht den entscheidenden Moment! Der Call-to-Action ist kritisch für die Konversion. Einige bewährte Ansätze:

Persönliches Beratungsgespräch: „Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Spezialisten für eine individuelle Analyse Ihrer Anforderungen.“

Technisches Whitepaper: „Laden Sie unser Whitepaper herunter, um detaillierte technische Spezifikationen zu erhalten.“

Produktdemo: „Erleben Sie unsere Lösung live in Ihrem Unternehmen mit einer unverbindlichen Demo-Installation.“

Referenzbesuch: „Besuchen Sie einen unserer Referenzkunden und sehen Sie unsere Technologie im Einsatz.“

Der CTA sollte immer zur Kaufphase passen. Jemand, der sich nur informiert, wird nicht gleich ein Angebot anfordern. Biete verschiedene Optionen für unterschiedliche Reifegrade im Kaufprozess.

Kanal-Integration: Wo platzierst du dein Erklärvideo?

Ein erstklassiges Erklärvideo bringt wenig, wenn es niemand sieht. So integrierst du es effektiv in deine Marketing-Aktivitäten:

Website: Prominente Platzierung auf der Produktseite, aber auch auf relevanten Lösungs- oder Branchenseiten.

E-Mail-Kampagnen: Nutze Video-Thumbnails in Mailings, um die Klickraten signifikant zu erhöhen.

Messen und Events: Lass das Video auf deinem Stand laufen – als Einstieg für Gespräche oder zur Überbrückung von Wartezeiten.

Vertriebsgespräche: Stelle deinem Vertriebsteam das Video als Tool für die erste Präsentation zur Verfügung. So wird die Botschaft einheitlich transportiert.

Social Media: Teile kurze Ausschnitte (Teaser) auf LinkedIn und in relevanten Fachgruppen.

Webinare und Schulungen: Nutze das Video als Einführung oder zur Zusammenfassung komplexer Themen.

Ich habe festgestellt, dass besonders das Vertriebsteam von guten Erklärvideos profitiert. Sie haben damit ein Werkzeug an der Hand, das komplexe Themen verständlich macht – ohne dass sie selbst jedes technische Detail erklären müssen.

Produktionskosten und ROI: Was darf ein gutes Erklärvideo kosten?

„Was kostet ein Erklärvideo?“ – Das ist wie die Frage „Was kostet ein Auto?“. Es hängt davon ab, was du brauchst. Einige Orientierungswerte:

Basic (2D-Animation, 2-3 Minuten): 5.000 – 10.000 Euro Standard (2D/3D-Mix, 3-4 Minuten): 10.000 – 20.000 Euro Premium (Komplexe 3D, Realfilm-Hybrid, 4-5 Minuten): 20.000 – 50.000 Euro

Klingt viel? Setz es ins Verhältnis: Ein einzelner Messestand kostet oft mehr. Und das Video nutzt du über Jahre hinweg in verschiedenen Kanälen.

Zur Berechnung des ROI: Wenn das Video nur einen zusätzlichen Großkunden generiert, hat es sich meist schon mehrfach amortisiert. Besonders bei erklärungsbedürftigen B2B-Industrieprodukten mit hohen Margen ist die Investition schnell gerechtfertigt.

Ein Blick in die Zukunft: Interaktive Erklärvideos

Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Der Trend geht zu interaktiven Erklärvideos, die dem Nutzer erlauben, selbst zu entscheiden, welche Aspekte er vertiefen möchte. Ein interaktives Video mit Statistiken, animierten Darstellungen und Videos von Vorgängen kann wichtige Informationen vermitteln. Besonders wichtig für ein Lernvideo ist es, dass Zusammenhänge simplifiziert und gut illustriert werden. Stell dir vor: Der Ingenieur klickt auf die Sensorik, während der Einkäufer die TCO-Berechnung vertieft.

Auch Augmented und Virtual Reality werden zunehmend für die Erklärung komplexer Technologien eingesetzt. Der Betrachter kann virtuell „in die Maschine eintauchen“ und Prozesse aus nächster Nähe erleben.

Diese Technologien sind noch nicht Mainstream, aber sie werden kommen – und wer heute schon gute Erklärvideos einsetzt, ist bestens darauf vorbereitet.

Das Erklärvideo als Teil der Content-Strategie

Ein einzelnes Video, so gut es auch sein mag, wird keine Wunder bewirken. Es sollte Teil einer durchdachten Content-Strategie sein. Einige Ideen zur Integration:

Aufsplitten in Micro-Content: Teile das Hauptvideo in kurze Sequenzen für Social Media.

Ergänzung durch technische Deepdives: Biete tiefergehende Erklärungen für technisch Interessierte an.

Kombination mit Case Studies: Zeige nach der theoretischen Erklärung konkrete Anwendungsbeispiele und Erfolgsgeschichten.

Webinar-Einbindung: Nutze das Video als Einstieg in ein interaktives Webinar, bei dem Fragen beantwortet werden können.

Durch diese Verzahnung wird aus einem einzelnen Erklärvideo ein mächtiges Tool in deinem Marketing für Industrieunternehmen.

Übrigens, ich habe in den letzten Jahren beobachtet, dass Unternehmen, die Erklärvideos konsequent in ihre Kommunikation integrieren, messbar bessere Conversion-Raten erzielen. Es geht nicht nur um Verständnis, sondern auch um Vertrauen – und das entsteht, wenn komplexe Themen transparent gemacht werden.

Der entscheidende Unterschied: Authentizität

Vielleicht ist es nicht die Technik, nicht das Budget, nicht einmal die Visualisierung, die den Unterschied macht. Sondern die Authentizität.

Ein Erklärvideo, das technische Lösungen ehrlich, präzise und ohne Übertreibungen darstellt, wird von industriellen Zielgruppen besser angenommen als hochglanzpolierte Marketing-Videos, die an der Realität vorbeigehen.

Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist nicht, ob wir die neueste Visualisierungstechnik einsetzen – sondern ob wir eine Geschichte erzählen, die wahr ist und die unseren Kunden wirklich hilft, bessere Entscheidungen zu treffen.

Denn am Ende des Tages geht es nicht darum, ob deine Technologie in einem Video gut aussieht – sondern ob sie in der realen Welt Probleme löst. Und genau das sollte dein Erklärvideo vermitteln.

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